CDU Kreisverband Aurich fordert „Zeitenwende im Umgang mit Wölfen“
Aurich. Eine „Zeitenwende im Umgang mit Wölfen“ fordert der CDU Kreisverband Aurich. Die jüngste Massentötung von Schafen in der Krummhörn mache deutlich, dass das bisherige Wolfsmanagement an seine Grenzen gekommen sei.
Die strengen Regeln der europäischen und nationalen Naturschutzregelungen dürften nicht länger als Ausrede dafür herhalten, einfach nichts zu tun. Der Kreisvorsitzende der Auricher Christdemokraten, Dr. Joachim Kleen, erklärt hierzu: „Wölfe sind geschützte Tiere, ihre Anwesenheit muss sich aber mit den Bedürfnissen der Landwirtschaft, des Artenreichtums und öffentlicher Belange vertragen. Dies ist zumindest in Ostfriesland nicht länger der Fall. Unsere Weidetierhaltung und auch der Küstenschutz sind von Wölfen bedroht, mittelfristig wird auch sonstiges Wild keine Rückzugsräume mehr haben. Es muss jetzt unverzüglich gehandelt werden!“ Der Wolfsbestand nehme seit Jahren stark zu, mittlerweile gebe es allein in Niedersachsen ähnlich viele Wölfe wie in ganz Schweden. Schon in kurzer Zeit seien in Ostfriesland mehrere Wolfsrudel zu erwarten, wenn nicht gehandelt werde.
Der Wolf beschäftigt die CDU schon länger: seit Jahren fordert die Partei, Ostfriesland weitestgehend frei von Wölfen zu halten. Da die Raubtiere im vergangenen Jahr in das Jagdrecht aufgenommen worden seien, ergäben sich hierfür durchaus Möglichkeiten, so Kleen. Bedenklich sei aber, dass von der neuen rot-grünen Landesregierung offensichtlich nur Politik für die Ballungsräume gemacht werde und insbesondere Umweltminister Christian Meyer im ländlichen Raum nur ein Spielfeld für ideologische Politik sehe. „Meyer versteckt sich hinter dem Naturschutz und erschwert das effektive Wolfsmanagement mit Bürokratie. Weidetierhaltung, Artenschutz und die Deichsicherheit sind ihm anscheinend egal“, so der CDU-Vorsitzende. Die Christdemokraten appellieren daher an die ostfriesischen Abgeordneten der Regierungsparteien, sich für ein aktives Wolfsmanagement insbesondere in Ostfriesland einzusetzen. Die geforderten Herdenschutzmaßnahmen seien gerade für kleinere landwirtschaftliche Betriebe wie Schäfereien kaum zu leisten und könnten Tiere nicht zu 100% schützen, auch wenn die gesamte Landschaft voller Zäune stehe. CDU-Chef Kleen dazu: „Die Grenzen des Zumutbaren sind in Ostfriesland überschritten. Es gibt rechtliche Möglichkeiten für die Regulierung von Wölfen, man muss sie nur ausschöpfen. Unser ländlicher Raum kann nicht noch mehr Wölfe vertragen“. Kleen kündigte an, den Umgang mit Wölfen zu einem Hauptthema des kommenden Jahres zu machen.